![](MVC-005F.gif) |
Bald hernach kamen die Räuber und
fragten zornig, was da für ein fremder Knabe läge.
'Ach,' sagte die Alte, 'es ist ein unschuldiges Kind, es
hat sich im Walde verirrt, und ich habe ihn aus
Barmherzigkeit aufgenommen: er soll einen Brief an die
Frau Königin bringen.' Die Räuber erbrachen den Brief
und lasen ihn, und es stand darin, daß der Knabe
sogleich, wie er ankäme, sollte ums Leben gebracht
werden. Da empfanden die hartherzigen Räuber Mitleid,
und der Anführer zerriß den Brief und schrieb einen
andern, und es stand darin, sowie der Knabe ankäme,
sollte er sogleich mit der Königstochter vermählt
werden. Sie ließen ihn dann ruhig bis zum andern Morgen
auf der Bank liegen, und als er aufgewacht war, gaben sie
ihm den Brief und zeigten ihm den rechten Weg. |