Abstimmungsempfehlungen der Kirchgemeinderäte
was andere Leser meinen
Am Rande... «Streit in der Politik ist nötig» - Predigt von Ulrich Knellwolf zur Legislatureröffnung des Kantonsparlaments
Am Rande... "Welche Kirche wollen wir?" - Rede von Pfr. Dr. theol. Samuel Lutz, Synodalratspräsident des Synodalverbandes der Reformierten Kirchen Bern-Jura
Als langjährige Katechetin liegen mir
Jugendarbeit und Religionsunterricht am Herzen. Unterrichtsfragen
müssen kantonal geregelt werden, da wurde in Solothurn viel
gemacht. Das muss so bleiben. Doch dazu brauche ich keine neue
Kantonalkirche. Das Angebot der Berner Kirche für uns
Katechetinnen in Aus- und Weiterbildung ist breit und vielfältig.
Hervorragende Fachleute haben mir viel mitgegeben. Das will ich
nicht verlieren oder zu einem höheren Preis neu einkaufen müssen.
Margret Jucker, Grenchen
Dass der Regierungsrat nicht weiss, wen er
als Vertreter der Reformierten des Kantons einladen soll, ist
keine Frage der Struktur, sondern der Organsiation. Mit einem
klaren Mandat könnte dem abgeholfen werden. Eine neue
Organisation kann kaum doppelt so effizient arbeiten wie der
Durchschnitt der deutschschweizer Kirchen. Wenn alle wollen,
lassen sich bestehende Strukturen auch ohne Kantonalkirche an die
Zukunft anpassen, davon bin ich überzeugt.
Ulrich Freiburghaus, Langendorf
Ulrich Freiburghaus war bei
Sulzer Textil verantwortlich für den Standort Zuchwil.
Die Bildung einer Kantonalkirche ist keine
staatspolitische Frage. Das Schweigen unserer Regierung ist ein
klares Signal. Als politisch denkender Protestant, sehe ich
keinen Grund, neue Grenzen zu zementieren. Es ist bedenklich, das
halbe Budget auf die politisch umstrittene Kirchensteuer
juristischer Personen abzustellen. Wir sind politisch stolze und
treue Solothurner, kirchlich aber klar nach Bern ausgerichtet und
das will ich bleiben.
Hans-Ruedi Wüthrich, Lüterswil
Hans-Ruedi Wüthrich ist
Handlungsbevollmächtigter der Spar- und Leihkasse Bucheggberg,
seit 12 Jahren im Solothurner Kantonsrat, Altgemeindepräsident
von Lüterswil, designierter Präsident der Finanzkommission des
Kantonsrats.
Ich vermisse beim Projekt Kantonalkirche
Ideen und Perspektiven für den Beitrag der Kirche zu einer sich
stets wandelnden Gesellschaft. Fachstellen liefern dazu regelmässige
und wichtige Impulse. Ich wundere mich über die Angst der Befürworter
vor einer demokratischen Entscheidung, dass sie uns die
Streichung der bisher kantonal finanzierten Spital-, Gefangenen-
und Psychiatrie-Seelsorge im Falle einer Ablehnung der
Kantonalkirche durch die Kirchgemeinde Solothurn androhen müssen.
Barbara Fankhauser, Solothurn
Barbara Fankhauser ist Vizepräsidentin
Reformierten Kirchgemeinde Solothurn
Wie geht es Ihnen mit diesem Thema? Ist es
für Sie eines? Ehrlich, mir wären aufregendere Fragen innerhalb
der Kirche wichtiger! Nach 15 Jahren Erholungszeit werden wir
wieder gefragt: Kantonalkirche ja oder nein? Dieser Wechsel drängt
sich mir nicht auf. Bei Bern finde ich kirchliche Beheimatung und
die Finanzen stimmen - da weiss man, was man hat! Neues
fasziniert zwar aber nicht um jeden Preis. Darum möchte
ich bei Bern bleiben.
Vreni Zürcher, Kriegstetten
Vreni Zürcher ist Katechetin
in der Kirchgemeinde Derendingen
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Ich finde die Informationen sehr sachlich
und überzeugend. Solothuri erleichtert den Durchblick in
Sekunden. Hoffentlich lassen sich viele überzeugen, dass es noch
andere Wege gibt.
Barbara Zutter, 10. April 2001
Ich finde es sehr gut, dass die
Informationen dieser Seite auf einer weitgehend sachlichen Ebene
bleiben und sich an überprüfbare Fakten halten. Die
Informationen der Initianten, die sich so neutral geben, empfinde
ich als unausgewogen und teilweise als sehr emotional. Leider
musste ich sogar feststellen, dass im Rahmen einer
Informationsveranstaltungen Behauptungen aufgestellt wurden, die
nachweislich falsch sind.
Ich hoffe, dass diese Seite auf ein breites Echo stösst und dass
OKSO auch in der Presse Artikel plazieren wird. So können sich
die Stimmberechtigten über Pro wie über Contra informieren. Es
wird damit eine Information ermöglicht, wie sie mündigen Bürgern
vor einer Abstimmung zusteht.
Reto Bichsel, 12. April 2001
Da ich nicht in einer Solothurner
Kirchgemeinde stimmberechtigt bin, ist meine Meinung zur besagten
Sache zwar nicht gefragt; ich kann es letztendlich auch nicht
wirklich beurteilen. Die hier aufgelisteten Fakten leuchten aber
sehr ein. Ich wünsche der Kirche in Solothurn aber das
Allerbeste.
Urs Aeberhard, 20. April 2001
Zuerst zu den Äusserungen von Reto Bichsel:
Es wird immer von den Initianten für eine Kantonalkirche
gesprochen.In Wiklichkeit sind es die Delegierten unserer
Kirchgemeinden, die am 21.9.99 den Verbandsrat(mit 23 JA zu 0
Nein und einigen Enhaltungen) beauftragt haben, die Arbeiten zur
Gründung einer Kantonalkirche in Angriff zu nehmen.
Nun zu diesen Informationen: Diese sind vielseitig und informativ.
Nur werde ich stutzig, wenn die "Offene Kircheninformation
OK SO" schon auf den ersten Seiten seine Abstimmungsparole
kundtut und diese mit Schlagworten und Behauptungen, die
unsachlich sind, begründet. Es ist schade, wenn die Arbeit der
Delegierten unserer Kirchgemeinden, die während nun 4 Jahren
geleistet wurde, auf diese Weise beurteilt wird.
Edwin Mühlemann, 4562 Biberist, 25. April 2001
Heute erhielt ich den OSKO-Rundbrief. Herzlichen Dank. Beim Lesen musste ich aber doch
einige Male leer schlucken.
Die Spucke im Hals blieb mir aber, (sorry, für all Jene, welchen
es lieber gewesen wäre, sie wäre für immer weggeblieben) im
Halse stecken als ich folgendes las: "Die Fachstellen, die
von den Mitarbeitern......häufig genutzt werden, umfassen......
Bereiche wie Jugendarbeit----etc.";
Wenn ich in unserer Kirchgemeinde für etwas kompetent bin, so
sind es sicher die Sparten Jugendarbeit und Religionsunterricht.
Zum RU habe ich im Kirchgemeindeblatt Nr. 5 Stellung genommen. Nun zur Jugendarbeit: Seit 45
Jahren bin ich ununterbrochen mit der Kinder- und Jugendarbeit
intensiv verbunden. Angefangen als Kind in der CEVI Jungschar
Zuchwil. Vor vielen Jahren in unserer Kirchgemeinde mit den
Kindertageslagern, später mit den wöchigen Kinder- und
Jugendlagern, zusammen mit dem ehemaligen Pfarrer aus Selzach
Berni Welten. Einigen Jahren in den Elohimlagern als Köchin.
Seit 14 Jahren in den Jugendmusicals. (Während 12 Jahren war ich
im Kirchgemeinderat, davon 6 Jahre als Kirchenkommissionspräsidentin
in der Stadt Solothurn.) Und erst seit heute, nota bene, weiss
ich, dass es eine Fachstelle für Jugendarbeit gibt. Wo, so frage
ich mich, war die Fachstelle, als uns vor einem Jahr Peter Kaiser
verliess, und seine mit viel Liebe und Verständnis aufgebaute
Jugendarbeit in Bellach im Sande verlief.
Welche Jugendarbeit wurde schon je einmal von einer Fachstelle
aus betreut?
Jugendarbeit steht und fällt mit dem jeweiligen Leiterteam und
ganz sicher nicht mit einer anonymen teuren Fachstelle.
Ruth Wüthrich, 30. April 2001
Aus der Praxis: Bei der Lancierung eines
kantonalen Kurswesens für Kirchenmusiker/innen hatte ich als
damaliger Präsident des Solothurnischen Organistenverbandes mit
verschiedenen Ansprechpartnern zu tun als es um die Subvention
durch die Kirchen ging, weil es mit allen Reformierten des
Kantons und auch überkonfessionell laufen sollte. Wie einfach wäre
doch eine einzige reformierte Kirche gewesen. Doch halt! An den
Früchten erkennt man den Baum. Die Früchte waren:
-> Katholische Kirche - kein Problem, vorhandene Anlaufstelle.
-> Bernischer Teil Solothurns - kein Problem, wegen Analogie
zu Berns Kurswesen.
-> Kirche im Kanton - nichts ging zwischen Pontius und
Pilatus, kein Geld, kein Ansprechpartner, ich solle bitte mit
jeder Kirchgemeinde einzeln verhandeln, falls denn von dort ein
Kursteilnehmer käme...
Ich hörte, dass in der künftigen Kantonalkirche für besondere
Aufgaben gerade mal 25'000 Franken budgetiert seien. Ich ahne
daher wenig Gutes für die Zukunft unserer
Kirchenmusikerausbildung. Dies ist ein Beispiel aus der Praxis,
und komme zum Schluss: Kantonalkirche NEIN.
Eric Nünlist, Oberdorf, 1. Mai 2001
Über eine gemeinsame Evangelisch-Reformierte
Kirche des Kantons Solothurn werde ich mich freuen, weil wir
Solothurnerinnen und Solothurner im selben Kanton leben, uns
gemeinsam um die bestmöglichen Bedingungen den Alltag zu
gestalten bemühen, und uns deshalb landauf-landab in
unterschiedlichen Kommissionen, Arbeitsgruppen und politischen
Auseinandersetzungen begegnen. Gemeinsam bestellen wir unsere
Regierung und unseren Kantonsrat. Darum ist es für mich eine
Selbstverständlichkeit, dass wir Reformierten in diesem Kanton
auch unsere Kirchengeschäfte miteinander bearbeiten. Genauso wie
in der Wirtschaft und in der Politik arbeiten wir als Einwohner/-innen
dieses Kantons überregional zusammen. Unsere kantonalen Gesetze
und unsere solothurnische Eigenart sind die Grundlagen unseres
Handelns und Empfindens. Darum freue ich mich auf ein überzeugendes
JA zur gemeinsamen Kantonalkirche aller Reformierten des Kantons
Solothurn!
Marianne Frei, 3. Mai 2001
Als Synodalratspräsident der Kirche im
Kanton SO aus dem unteren Kantonsteil und dem Schwarzbubenland
bin ich parteilich und nicht neutral. Wir haben 1996 die
Bezirkssynode und die Kirchgemeinden des oberen Kantonsteils, die
zur Berner Kirche gehören, aber doch mit uns vielfältig
verbunden sind, eingeladen sich mit uns an einen Tisch zu setzen,
um die schwierige Kirchenorganisation im Kt SO unter uns
Reformierten zu vereinfachen. Dieses Angebot wurde angenommen.
Wir sind seither in vielen Schritten aufeinander zugegangen und
sozusagen auf der Zielgeraden zur Schaffung einer einheitlichen
Kantonalkirche, die alle reformierten Gemeinden in Solothurn
umfassen sollte. Es war ein langer, spannender Weg. Ich habe persönlich
viel dabei gelernt und fände es schade, wenn all dies für die
Katz gewesen wäre durch ein Nein zur Kantonalkirche im oberen
Kantonsteil.
Übrigens kann es in unserer Kirche mit den Leistungen, mit der
Weiterbildung etc. schon heute nicht gar so schlimm sein, denn
wir haben z.B. in den letzten Jahren 8 Pfarrer und 1 Pfarrerin
und 1 Diakon aus der Berner Kirche in unsre Kirche aufgenommen
und diese fühlen sich bei uns wohl.
Erich Huber, Pfarrer und Synodalratspräsident Wangen b.O., 6.
Mai 2001
Als Mitglied der Personalkommission RKG
Solothurn sind mir unsere Mitarbeitenden ein grosses Anliegen.
Ich würde sehr bedauern, wenn unsere höchst engagierten
Pfarrpersonen nur noch alle 2 bis 3 Jahre eine qualifizierte
Weiterbildung besuchen könnten. Nach dem vorliegenden Budget für
die neue Kantonalkirche ist dies nämlich der Fall. Ich lege
deshalb ein nein in die Urne.
Barbara Zutter, 22. Mai 2001
Dass die Emotionen bei der Diskussion um
die neue Kantonalkirche manchmal überborden, mag ja verständlich
sein. Wenn aber kritische Stimmen in Inseraten, Leserbriefen oder
Pressemitteilungen von den Befürwortern als Leute, die "im
Trüben fischen", als "Spaltpilze" oder als "Schwadronierer"
abgeurteilt werden, so lässt dies für das kirchliche Leben und
die offene Diskussion in der künftigen Kirche nichts Gutes
erahnen.
C'est le ton qui fait la musique, und diese Musik gefällt mir überhaupt
nicht.
Lorenz E. Baumer, 30. Mai 2001
Es ist wahr, die Kirchenmitglieder aus dem
oberen Kantonsteil müssen einen Schritt ins Neue wagen. Dass
ihnen vor diesem Schritt Angst gemacht wird, finde ich schade.
Denn mit der gemeinsamen Kirche bekommen sie zum ersten Mal seit
500 Jahren volle Mitbestimmungsrechte in ihrer Kantonalkirche und
sind in allen kirchlichen Gremien, inkl. Kirchenrat, entsprechend
ihrer Mitgliederzahl vertreten. Sie können also mit entscheiden,
mit gestalten in/an der neuen Kantonalkirche. Und dann sieht die
neue Verfassung erst noch eine Rekurskommission vor, welcher
umstrittene Entscheidungen zur Schlichtung vorgelegt werden können.
Ich denke doch, dass wir Solothurnerinnen und Solothurner frau/manns
genug sind, zusammen eine Kantonalkirche aufzubauen, die allen
Reformierten im Kanton Nutzen bringt.
Hanne Sieber, Synodalrätin, Hofstetten , 31. Mai 2001
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Seit dem 24. April steht nun auch auf der
Homepage der Evangelisch-Reformierten Kirche im Kanton (unterer
Kantonsteil) ein Diskussionsforum zur Verfügung: http://www.ref-so.ch/ - Diskussionsforum.
webmaster okso, 26. April 2001