Argumente gegen eine
Solothurner Kantonalkirche
Zwar ist der Wunsch, die drei
Kirchenorganisationen im Kanton Solothurn in einer Kantonalkirche
zu vereinen verständlich. Und doch empfiehlt sich ein "Nein"
zur Kantonalkirche weil:
- der Preis für die
Kantonalkirche ein Leistungsabbau ist
- der Abbau von Fachstellen und
von Weiterbildungsmöglichkeiten sich negativ auf
die Arbeit in den Kirchgemeinden auswirken
- sich die Zusammenarbeit mit
der Berner Kirche im praktischen Bereich über
Jahre bewährt hat und einem ungewissen Abenteuer
vorzuziehen ist
- es keinen vertiablen Grund
gibt, gleich viel (Steuer-) Geld für weniger
Leistungen zu zahlen
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Wichtige Argumente gegen eine
Solothurner Kantonalkirche im einzelnen:
- Leistungsabbau
Im Bereich Weiterbildung wird für ehrenamtliche
wie für angestellte MitarbeiterInnen ein massiver
Leistungsabbau in Kauf genommen. Heute finanziert die
"Berner Kirche" die Weiterbildungskurse zu
einem grossen Teil. Die geplante Solothurner Kirche weist
weder in ihrem Budget noch in ihrem Leistungsauftag einen
Posten für Weiterbildung aus.
- Fehlende
Finanzkraft
Das Budget der Kantonalkirche rechnet nur mit der Hälfte der Ausgaben
die andere Kantonalkirchen vergleichbarer Grösse
brauchen. Deshalb wird die Solothurner Kantonalkirche
nicht in der Lage sein, diejenigen Aufgaben zu erfüllen,
die man von einer Kantonalkirche erwartet.
- Fehlende
Finanzkraft Nr. 2
Der Leistungsauftrag der Solothurner Kantonalkirche ist
viel kleiner als die Leistungen der Berner Kirche. Mit
den Beiträgen der Kirchgemeinden lässt sich gemäss
einem Expertenbericht
nur der geplante (kleinere) Leistungsauftrag der
Kantonalkirche knapp finanzieren. Reserven für künftige
Aufgaben sind, laut diesem Bericht, bereits jetzt keine
vorhanden.
- Abbau in der
Fachberatung
Die Mitarbeitenden in den Kirchgemeinden im oberen
Kantonsteil werden heute in grossem Umfang von den gut
ausgebauten und selbstverständlichen Fachstellen
der Reformierten Kirchen Bern-Jura unterstützt. In der Solothurner
Kantonalkirche muss auf viele dieser Fachstellen
verzichtet werden. Die nötigen Leistungen müssen die
Kirchgemeinden in Zukunft selber bezahlen.
- Offen für
Reformen bleiben
Der Übertritt zu einer objektiv leistungsschwächeren
Kantonalkirche und den damit verbundenen Risiken ist
nicht der einzige Weg, die bisherigen Strukturen zu
verbessern. Mit einer Ablehnung der Vorlage bleibt die Türe
für die notwendigen Reformen auch in Zukunft offen.
Die
OKSO empfiehlt Ihnen deshalb, am 10. Juni ein Nein in die Urne zu
legen.