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Es trug sich zu, daß der König
einmal bei einem Gewitter in die Mühle trat und die Müllersleute
fragte, ob der große Junge ihr Sohn wäre. 'Nein,'
antworteten sie, 'es ist ein Findling, er ist vor
vierzehn Jahren in einer Schachtel ans Wehr geschwommen,
und der Mahlbursche hat ihn aus dem Wasser gezogen.' Da
merkte der König, daß es niemand anders als das Glückskind
war, das er ins Wasser geworfen hatte, und sprach 'ihr
guten Leute, könnte der Junge nicht einen Brief an die
Frau Königin bringen, ich will ihm zwei Goldstücke zum
Lohn geben?' 'Wie der Herr König gebietet,' antworteten
die Leute, und hießen den Jungen sich bereit halten. Da
schrieb der König einen Brief an die Königin, worin
stand 'sobald der Knabe mit diesem Schreiben angelangt
ist, soll er getötet und begraben werden, und das alles
soll geschehen sein, ehe ich zurückkomme.' |