Letzte Aktualisierung: 12.02.2002 |
Institut für Klassische Archäologie der Universität Bern, Wintersemester 2001-2002
"Jenseits von Olypmpia und Delphi" - Heiligtümer auf der Peloponnes
Abstracts
Auf dieser Seite werden kurze Abstracts zu den einzelnen
Seminarsitzungen veröffentlicht.
VerfasserInnen: Lorenz E. Baumer (leb), Marlies Maier (mm),
Domenico Perroni (dp), Matthias Rüegger (mr), Antia Stettler (as)
Einführung
Die Frühzeit: Geometrische Heiligtümer
Der Apollontempel von Bassai
Der Tempel der Alea Athena von Tegea
(Erweiterter
Abstract von D. Perroni zu: Der Tempel der Athena Alea in Tegea)
Das Despoina-Heiligtum von Lykosoura
Regionale Studien: Tegeatike und
Mantinike
Ergänzende Beispiele: Lusoi, das Heiligtum vom
Berg Aphrodision und der Zeusaltar vom Lykaios
Megalopolis - oder: Die Reorganisation
einer kultischen Landschaft
Exkurs: Der archaische Tempelbau in Arkadien: Rückständig
oder avantgardistisch?
Der Begriff "Arkadien" löst zumeist Vorstellungen eine idyllischen und pastoralen Landschaft aus, was sich unter anderem in zahlreichen Gemälden und literarischen Umsetzungen niedergeschlagen hat (s. zum Beispiel: Thomas Cole, Dream of Arcadia [1838]). Gleichzeitig ist Arkadien aber auch das Geburtsland des Pan, der mit seiner Bocksgestalt Tiere und Menschen in "panische" Angst versetzt. Die gegensätzliche Vorstellung von Arkadien ist nicht neu: In dem bekannten "Et in Arcadia ego" ("Auch ich war in Arkadien geboren") des Vergil kommt eine verklärte Rückerinnerung an ein Land der Sehnsucht und an ein goldenes Zeitalter zum Tragen, während Ovid Arkadien als eine harte, karge Gegend schildert, die Arkader als ein Volk mit einem "Leben den Tieren gleich, von keinem Nutzen angetrieben. Das Volk war roh und kannte keine Künste". (leb)
Topographisch besteht Arkadien aus einer Gebirgslandschaft
mit darin eingebetteten grossen Ebenen. Rund 1500 km2 sind
als reines Gebirgsland zu bezeichnen, das sich vorwiegend zur
extensiven Tierhaltung eignet. Die grossen Ebenen im Osten (Mantineia
/ Tegea) und im Süden (Megalopolis) bieten hingegen gute
Voraussetzungen für Ackerbau. Die unterschiedliche
Landschaftsform äusserte sich in der Antike in einer variablen
politischen Struktur: Im Gebirgsland bildeten sich Dorfverbände
(Strabon: systémata démon), die teilweise in Föderationen
wechselnder Grösse zusammengeschlossen waren. Wahrscheinlich um
die Mitte des 6. Jhs. v. Chr. entstanden hingegen in der
ostarkadischen Ebene die Poleis von Tegea und Mantinea. Erst um
370 v. Chr. wurde das südliche Arkadien in Megalopolis zu einer
neuen Polis vereinigt.
Die unterschiedliche landschaftliche und politische Struktur der
Region gilt es auch bei der Untersuchung der Heiligtümer zu berücksichtigen.
Die seit dem Ende des 19. Jahrhunderts in Arkadien durchgeführten
Ausgrabungen haben hierzu eine Vielzahl von Befunden erbracht und
gerade in den letzten Jahren zu wichtigen neuen Erkenntnissen geführt.
(leb)
Definition des Begriffs "Heiligtum":Allein durch das Vorhandensein eines Altars kann man ein Heiligtum erkennen. Das Heiligtum wird durch den temenos (auch peribolos genannt) eingegrenzt. Zudem kann - muss aber nicht - eine Kultstatue vorhanden sein. Oft ist diese auch anikonisch. Weitere Kennzeichen sind der Tempel, Weihgeschenke, Wasser, welches dem rituellen Gebrauch diente. Zu grossen Tempel gehörten manchmal auch Schatzhäuser und sekundäre Bauten. (mm)
Geometrische Heiligtümer
Der bedeutendste geometrische Fund im Arkadien ist das Heiligtum
von Tegea. Seit siebzig Jahren wurden hier von verschiedenen
Nationen Ausgrabungen vorgenommen, zu den Fundstücken zählen
geometrische Keramik und Miniaturkeramik, Bronzeschmuck und
Bronzestatuetten. Erst 1993 entdeckten norwegische Ausgräber
unter Østby dank Tiefgrabungen unter dem spätklassischen Tempel
die Mauern von zwei apsidialen Tempel aus geometrischer Zeit: Der
Tempel 1 (ca. 2 x 6 m) wurde in der 2. Hälfte des 8. Jh. erbaut,
der grössere Nachfolgebau Tempel 2 (4 x 11.50 m) um 680/70 v.
Chr. zerstört. Vor dem Tempel befand sich eine Bronzewerkstatt.
Weitere Funde aus Heiligtümern geometrischer Zeit in der
ostarkadischen Ebene stammen aus Mavriki - Psili Korphi (mit
einer deutlichen Beziehung zu Tegea in den Fundstücken),
Mantinea-Gourtsouli und Asea/Pallantion. Diese waren wohl alle
Fruchtbarkeitsgöttinnen geweiht. Überall fanden sich
Bronzeschmuck, geometrische Keramik und Terrakotten, während
gesicherte Baustrukturen fehlen. Unpubliziert sind die
geometrischen Funde aus Orchomenos. Ein Einzelfund bleibt die
Bronzegruppe mit einem Pan- oder Bocksreigen aus Petrovouni. In
geometrischer Zeit lag das Zentrum im Heiligtum von Tegea. (mm)
Nebst dem Tempel der Athena Alea von Tegea in der ostarkadischen
Ebene ist das Heiligtum der Artemis Hemera in Lousoi das
wichtigste in der Geometrischen Zeit. Ca. 200 bedeutende
Bronzefunde stammen aus Raubgrabungen aus dem 19. Jahrhundert.
Weitere geometrische Gegenstände wurden auf der Passhöhe von
Aphrodision, in Alipheira und in Westarkadien, Gortys, gefunden.
Auch im berühmten Apollontempel von Bassai wurden einige wenige
geometrische Funde gemacht.
Arkadien ist keineswegs rückständiges Bergland. Mit Ausnahme
der Südebene von Megalopolis kann Arkadien dank der
reichhaltigen Landwirtschaft in den Ebenen durchaus mit den
anderen Gegenden Griechenlands in den geometrischen Funden
mithalten (as).
Dank Pausanias Reiseberichten aus dem 2. Jahrhundert n.
Chr. wissen wir eine ganze Menge vom Apollontempel in Bassai, der
heute in ein Schutzzelt gehüllt ist. Erbaut wurde er von Iktinos
in der 2. Hälfte des 5. Jahrhunderts v. Chr., ca. 429-400 v. Chr.
Der Grundriss des Tempels ist eigentümlich langgestreckt und im
Gegensatz zum klassischen Parthenon-Tempel auf der Athener
Akropolis hat der Apollontempel einen zusätzlichen Raum mit
Seitentür zwischen der Cella und dem Opisthodom. Auch die Säulen
sind für die klassische Zeit speziell: Ein korinthisches
Kapitell auf der Mittelsäule und an die Wand angegliederte
ionische Säulen entlang der Wände der Cella (as).
Bauplastik: An der Außenseite des Tempels hat
es nie Skulpturenschmuck gegeben, sondern nur im Inneren;
einerseits zwei Metopenfriese über Pronaos und Opisthodom (Apollons
Rückkehr von den Hyperboreern und der Raub der Leukippiden),
andererseits über den Innensäulen der Cella ein Fries (Kentauromachie
und Amazonomachie). Die Problematik dieses Frieses ist die räumliche
Verteilung der Platten und damit zusammenhängend die
Baugeschichte: da zwei Platten (541/520) in Stil, Länge und
Arrangement deutlich von den übrigen Platten abweichen, ist
daraus die These einer Bauplanänderung während des Tempelbaus
konstruiert worden; dies erscheint möglich, bleibt aber bis auf
weiteres unbeweisbar. (mr)
Deutung: Ein wichtigeres Rätsel geben folgende
Ungereimtheiten auf, die für sich allein genommen noch nicht
viel besagen, aber im Zusammenspiel Probleme bereiten: Im Tempel
existiert keine Basis für ein Kultbild, und die räumliche
Aufteilung des Tempels mit einer freistehenden korinthischen Säule
im hinteren Drittel der Cella sowie einer dahinter liegenden
Seitentür erschweren eine sinnvolle Plazierung einer Kultstatue
stark. In der Tat gibt es keine definitiven Hinweise auf ein
Kultbild, Pausanias erwähnt bloß ein Bronzebild aus dem Tempel
(in Megalopolis), keine Kultstatue. Weiter wurden in der Umgebung
des Tempels Weihgeschenke bloß in unbedeutenden Mengen gefunden,
u.a. fehlen Weihreliefs und ähnliches; auch Pausanias erzählt
nichts dergleichen. Vor allem aber, und das ist zentral, fehlen
Altar und Peribolosmauerzwei unverzichtbare Elemente eines
griechischen Heiligtums. Dies alles führt zur Frage, ob es sich
beim Tempel von Bassai tatsächlich ein Heiligtum im üblichen
Sinn gehandelt haben kann, oder ob der Bau nicht eine andere
Funktion hatte (mr).
Ca. 100 Meter erhöht liegt über dem Apollontempel ein Heiligtum
auf dem Kotilon, bestehend aus zwei Tempeln. Mit grosser
Wahrscheinlichkeit sind die beiden Heiligtümer, Kotilon und
Bassai, getrennt zu behandeln, da keine Grenzen des heiligen
Bezirks gefunden wurden (as).
Der Tempel der
Athena Alea von Tegea
(Erweiterter
Abstract von D. Perroni zu: Der Tempel der Athena Alea in Tegea)
Das Heiligtum der Athena Alea liegt am südlichen Ende der
antiken Stadt Tegea. Die heute sichtbaren Reste gehören zum spätklassischen
Tempel, den Pausanias VIII 45,4 ff. beschrieben hat. Die
Kultkoninuität an diesem Ort ist gegeben durch die beiden
geometrischen Vorgängerbauten und den archaischen Tempel, dessen
Fundamente kürzlich nachgewiesen werden konnten. Dieser
archaischer Tempel war ein langgestreckter Bau von 6 x 18 Säulen
und besass eine Länge von 49 m und dürfte um das Jahr 600 v.
Chr. errichtet worden sein.
Pausanias erwähnt, dass dieser Tempel im Jahre 395/94 v. Chr.
durch Feuer zerstört wurde.
Unter dem Bildhauer Skopas von Paros wurde dann der spätklassische
Tempel errichtet, dessen Entstehungszeit um 340 v. Chr.
anzusetzten ist.
Obwohl dieser Tempel nicht, wie Pausanias meint, der grösste der
Peloponnes ist (der Zeustempel in Olympia ist weit grösser),
kann er dennoch zu den herausragenden Werken der peloponnesischen
Architektur gezählt werden.
Der Tempel ruhte auf einem Stylobat von 19,19 x 47,55 m und
besass eine Peristase von 6 x 14 Säulen. Die relativ schlanken
dorischen Säulen tragen ein relativ schmales, leichtes Gebälk.
Auf der Ostseite des Tempels führt eine Rampe zu dessen
Eingangsbereich. Eine weitere Rampe befindet sich in der Mitte
der Nordseite, was zu der Annahme führte, dass sich hier, wie in
Bassai, eine Türe in der Langseite befand. Diese Annahme ist
jedoch nicht zwingend.
Die Cellawände im Innern des Tempels waren durch korinthische Säulen
gegliedert. Die Höhe und Zahl dieser Halbsäulen bleibt aber
ungewiss, so dass bis heute noch keine befriedigende
Rekonstruktion des Innenraums vorliegt. Pausanias Angabe, dass am
Tempel von Tegea dorische, ionische und korinthische Ordnungen
zur Anwendung kamen, hat zu verschiedenen Rekonstruktionsvorschlägen
geführt, die aber allesamt bei näherer Betrachtung Probleme
aufweisen und nicht zu überzeugen vermögen. (dp).
Austattung: Der Rekonstruktionsversuch der Cella von Tegea nach
Stewart (Greek Sculpture, an exploration) ist nicht ganz
einwandfrei: Zum Einen ist da das Problem des freischwebenden Gebälks
oberhalb der grossen Türe, und zum anderen wirkt die Statue des
Kultbildes der Athena Alea im Vergleich zu dem grossen Sockel zu
winzig. Als Weihgeschenke nach Pausanias bilden u.a. die
zerfetzte Haut eines kalidonischen Ebers und die rostigen Fesseln
eines Spartaners einen Gegensatz zu der Marmorarchitektur des
Tempelbaus. (as)
Das Despoina-Heiligtum von Lykosoura
Der im 4. Jh.v. Chr. erbaute Tempel der wichtigsten Gottheit Arkadiens, der Despoina, liegt oberhalb der grossen Ebene von Megalopolis auf einer Terrasse. Hinter der Portikus steht der Tempel der Demeter Tochter mit 3 Altären und einem grosses Mosaik in der Cella. Eine Seitentüre führt auf die riesige, steile Treppe hin, welche nicht zum Begehen, sondern wohl als Stützmauer gedacht war. Im Innern des Tempels befindet sich ein riesiges, mehrfiguriges Kultbild. In der Mitte sitzen Despoina und Demeter auf einem Thron. Neben Demeter steht Artemis und neben Despoina, ihr Vater, der Titane Anytos. Das Eigentümliche dieses Kultbildes sind die vertauschten Elemente: Despoina hält das Zepter, obwohl das der Älteren zugesprochen ist, Demeter hält die Fakel, welche das Attribut ihrer zweiten Tochter Persephone ist, Artemis hält statt Bogen eine Fackel und Anytos ist eigentlich statuarisch gar nicht gesichert. Nur auf den ersten Blick also ist dies ein ganz normales Kultbild, doch ist es genauer betrachtet eindeutig lokal geprägt. Lokal-arkadische Elemente werden auch in den inschriftlich und bei Pausanias überlieferten Kultgesetzen sichtbar. (as).
Regionale Studien: Tegeatike und Mantinike
Die Kultlandschaft um Tegea nach Pausanias ist geprägt von
zahlreichen archäologisch nicht belegten Heiligtümern in der näheren
Umgebung; sie ist wesentlich reicher als diejenige von Mantineia.
Die Stadt hat die Kultlandschaft in ihrer Umgebung zwar
beeinflusst, es aber nicht vermocht, alle Kulte an sich zu
ziehen, was der Reichtum an ausserstädtischen Heiligtümern
beweist. Es lassen sich überdies ansatzweise Unterschiede in der
regionalen Verteilung der verehrten Gottheiten erkennen.
In der Umgebung von Mantineia lassen sich, archäologisch
ebenfalls nicht fassbar, nach Pausanias deutlich weniger Heiligtümer
lokalisieren als um Tegea; auch in der Stadt selber ist die Zahl
geringer. Die Kultlandschaft bleibt dort diffus und dezentral,
wenig beeinflusst von der Stadt Mantineia. Diese Situation gilt
ebenso für Orchomenos, nicht weit von Mantineia.
Aus den Unterschieden zwischen den beinden genannten Städte
sowie der übrigen, bereits untersuchten Kultplätze kann
geschlossen werden, dass die Kultrealität in Arkadien eine
ausgeprägt regionale, ja sogar lokale Struktur aufweist und die
Unterschiede zwischen den einzelnen Orten sehr stark sind. (mr).
Ergänzende Beispiele: Lusoi, das Heiligtum vom Berg Aphrodision und der Zeus-Altar vom Lykaios
Es wurden noch die Kultplätze von Lousoi, einem bis anhin
unterschätzten, architektonisch auffallenden Heiligtum von
zumindest regionaler Ausstrahlung an der Verbindungsstrasse
zwischen Arkadien und Achaia, sowie das Heiligtum am Berg
Aphrodision auf dem Pass zwischen Arkadien und Elis kurz
beleuchtet; obschon (noch) nicht viel zu diesen Orten ausgesagt
werden kann, verstärken sie das Bild der fragmentierten
Kultrealität in Arkadien noch zusätzlich. (mr).
Archäologisch wenig sichtbar ist vom landschaftlich
beeindruckenden Zeus-Altar auf dem Lykaios, dem Haputheiligtum
des arkadischen Bundes. Der hypäthrale Bezirk unterhalb des
Altars war unbetretbar und ohne architektonische Ausstattung. Das
auffälligste Merkmal bildeten die beiden Säulen mit den
vergoldeten Adlern, von denen heute nur noch die untersten
Trommeln und die Basen vorhanden sind. Die unterhalb in der Ebene
gelegenen Sportanlagen aus hellenistischer und römischer Zeit
gehören im engeren Sinne nicht zum Heiligtum. (leb).
Megalopolis - oder: Die Reorganisation einer kultischen Landschaft
Die nach 370 v. Chr. neugegründete Stadt Megalopolis war als neues Zentrum der arkadischen Föderation geplant. Dieser Anspruch zeigt sich auch in den Heiligtümern auf der Agora: Neben dem Heiligtum des Zeus Soter, einem architekturgeschichtlich bemerkenswerten Komplexbau mit axialer Ausrichtung und in die Säulenhallen intergriertem Tempel, umfasste das archäologisch noch nicht greifbare Heiligtum der Demeter und der Persephone eine Anzahl verschiedener Kulte, die aus der Region nach Megalopolis gebracht wurden. Dabei konnte es sich einerseits um sog. 'Doubletten' (z.B. der kleine Temenos des Zeus Lykaios), um Reminiszenzen (z.B. die Bronzestatue Apollon Epikourios aus Bassai) oder um integrierende Neugründungen handeln. Andere Heiligtümer dienten den städtischen religiösen Bedürfnissen. Insgesamt bietet Megalopolis einen bemerkenswerten Unterschied zu den gewachsenen kultischen Strukturen in anderen Gebieten wie der Tegeatike. (leb).
Exkurs: Der archaische Tempelbau in Arkadien: Rückständig oder avantgardistisch?
Der arkadische Tempelbau in archaischer Zeit wird in der Forschung teilweise sehr kontrovers beurteilt: Während in z.B. F. Feltens als rückständig und provinizell bewertet, betont u.a. E. Østy verschiedentlich die fortschrittlichen Elemente der Architektur, ermöglicht durch die abgelegene Lage der Region. Die Durchsicht einer Reihe arkadischer Tempel zeigte, dass sich die Kapitelle in die gesamtgriechische Entwicklung einordnen. Auch in der Aussenarchitektur entsprechen viele Tempel (z.B. in der Säulenzahl) der allgemeinen Architekturgeschichte. Als lokale Eigenheit erweist sich hingegen das Festhalten an der langgestreckten, schmalen Cella. Das Aufeinandertreffen einer starken lokalen Tradition mit den aktuellen gesamtgriechischen Architekturformen führte oft zu ausnehmend kreativen Lösungen. Die Termini "rückständig" und "avantgardistisch/fortschrittlich" treffen daher beide nicht das Besondere der arkadischen Tempelarchitektur, die unter Einbezug der aktuellen 'Trends' eine eigenständige Entwicklung erlebte. (leb).
leb