WINTERSYNODE 2001

Anhang 2:

Begrüssung und Rede von Helmut Zipperlen

Synodepräsident Hans Guthauser. Herr Zipperlen war im Kanton Solothurn das Pendant zu unserem Herrn Spichiger. Herr Zipperlen hat nun 34 Jahre im Kanton Solothurn gearbeitet als Leiter des ehemaligen Kultusdepartements, heute Abteilung Kirchenwesen. Für den Kanton Bern war Herr Zipperlen stets der kompetente Ansprechpartner in sämtlichen kirchlichen Angelegenheiten, welche von unserer Kirche her behandelt werden mussten. Geschätzt haben wir seine Mitarbeit u.a. auch in der Redaktionskommission kirchliche Gesetzgebung und bei der Redaktion der solothurnischen Belange unserer Kirchenordnung. Sein vermittelnder Einfluss und seine klare Sicht waren insbesondere bei den Abstimmungen der Solothurn-Kirche spürbar (1984, 2001). In den Kirchgemeinden war er oft als Vermittler ("Go between") tätig.

Herr Zipperlen war ein Fels in der Brandung. Er hat unter 5 Regierungsräten gedient.

Was hat Herr Zipperlen während seiner Tätigkeit besonders bearbeitet?

- Entflechtung Bern-Solothurn 1979: Der Staatsvertrag Bern-Solothurn wurde geändert; die Kirchen Bern und Solothurn wurden entflochten. Dabei ging es um die Abgeltung der Leistungen des Kantons Bern und um die Vorarbeiten der Abstimmung 1984.

- Abstimmung 1 1984 über die Kantonalkirche Solothurn.

- 1990: Überführung des Verbandes solothurnischer Gemeinden in die neue Rechtsform des (öffentlich-rechtlichen) Verbandes evangelisch-reformierter Synoden des Kantons Solothurn.

- 2001 und Vorjahre: Kirchliche Abstimmung 11 Kantonalkirche. Herr Zipperlen hat grosse Veränderungen im Kirchenwesen erlebt.

In der Dienstzeit von Herr Zipperlen hat sich das Verhältnis zwischen Kirche und Staat im Kt. Solothurn insbesondere im Zuge der neuen Kantonsverfassung von 1986 ziemlich verändert. Die Kirche erhielt vermehrte Selbständigkeit, der Staat hat sich aus verschiedenen kirchlichen Domänen zurückgezogen. So musste vor 1985 noch jede Pfarrwahl durch den Regierungsrat bestätigt worden, nachher entfiel dieser Bestätigungsakt. Der Wandel kommt auch in der geänderten Departementsbezeichnung zum Ausdruck: von "Kultusdepartement" (dieser Begriff stammt noch aus dem 19. Jh.) zu "Abteilung für Kirchenwesen". Auch das Gemeindegesetz 1992 ist ein Ausdruck der vermehrten kirchlichen Eigenständigkeit.

Als Chef der Abteilung für Kirchenwesen war Herr Zipperlen nicht nur für die Belange der reformierten Kirche zuständig; er hat auch in der katholischen Kirche den starken Wandel erfahren, insbesondere die Entwicklung zum Laienpriestertum. Er leistete Mithilfe bei der Wiederherstellung des Benediktinerklosters Mariastein und bei der Umnutzung des Kapuzinerklosters Dornach. Des weitern führte er die Rechnung der Diözesanstände des Bistums Basel.

Am 30.11.01 hat Herr Zipperlen seinen wohlverdienten Ruhestand angetreten. Wir von der Berner Synode möchten ihm für die langjährige Arbeit ganz herzlich danken. Es war eine wichtige Brückenfunktion, welche er eingenommen hat. Wir wünschen Herrn Zipperlen einen feinen und langen Ruhestand.

Helmut Zipperlen: Ich danke Ihnen recht herzlich, dass ich all die Jahre Ihre Gastfreundschaft geniessen durfte. Die Berner Kirchensynode hat, als ich mein Amt angetreten habe, irgendwo in der Ferne existiert. Nach dem gescheiterten 1. Versuch einer Solothurner Kantonalkirche (1984) habe ich angefangen, mich mit dieser Synode zu befassen und habe ihr seither etwa jährlich einen Besuch abgestattet, um die Verbindung zwischen Bern und Solothurn zu dokumentieren. Ich benutze die Gelegenheit, Sie darauf hinzuweisen, dass der Kanton Solothurn nicht der Kanton Bern ist, dass er eine eigene Gesetzgebung hat, was mit ein Grund war, dass wir eine solothurnische reformierte Kantonalkirche gründen wollten, welche mit den Kantonsgrenzen identisch ist. In diesem Sinne appelliere ich an Sie, dass Sie auch in Zukunft die solothurnischen Belange, welche zT. von den bernischen abweichen, unterstützen und ein offenes Ohr haben für die Wünsche und Anliegen der kleinen Solothurner Delegation in Ihrem Rat. Ich denke, dass man weiterhin mit den existierenden Kirchengebieten "kutschieren" kann. Ich wünsche Ihnen in diesem Sinne für Ihre weitere Arbeit alles Gute und gutes Gelingen.

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